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zu meiner Arbeit:
Zwischen den Welten: der Garten als verbindendes Element der Kulturen und als Inspirationsquelle der Kunst.
Es gibt Orte der Sehnsucht, die in allen Kulturen zu finden sind. Ein solcher Ort par excellence ist der Garten: Die Suche nach dem Möglichen, nach dem glückseligen Ort, wo alle Menschen geboren sind, der gleichsam schön, Leben spendend, gesund und nützlich ist, ist die verbindende Vision einer idealen Gartenvorstellung in den Religionen, in der Literatur und in der bildenden Kunst. In meiner Arbeit hinterfrage ich die Gründe dieser Suche in dem ich die Zeugnisse aus der künstlerischen Tradition und die Visionen utopischer Philosophien untersuche. Dabei experimentiere ich mit unterschiedlichen Medien, Materialien und Formaten und entwickle raum- und prozessorientierte Installationen und Projekte im öffentlichen Raum.
Mich faszinieren die Orte an denen Erfahrungen des Überirdischen möglich sind: Der mittelalterliche Klostergarten, aber auch der „hortus conclusus“, den manch' einer schon einmal in seinem Herzen bestellen konnte. Das Verhältnis der Menschen zu ihren reellen Gärten, angefangen vom einfachen Ziehen einer Grenze auf der Erde bis zu den komplexen Schöpfungen repräsentativer Gartenkunst und den der Urbanisation abgetrotzten Gärten unserer Zeit einerseits, den der Imagination entsprungenen, verborgenen Gärten andererseits, zeigt uns, wie wesentlich und magisch der Genius dieses Ortes für die Geschichte der Menschheit ist. Die Geschichte des Gartens ist die Geschichte einer Utopie. Die Mystiker wählten oft das Bild des Gartens zur Darstellung ihres Weges zu Gott und bedienten sich hierfür allgemein bekannter Symbole aus der Pflanzenwelt. Der Garten des Verstandes und der Garten des Herzen, von denen sie sprechen, sind Sinnbilder jenes glücklichen Ortes, des verlorenen Paradieses, an welchem wir uns einmal befanden, Sinnbilder aber auch eines neu zu bestellenden Paradieses; In diesen „Gärten der Seele“ ist die Sehnsucht nach Spiritualität immer auch von lebendigen, fruchtbaren und durch und durch irdischen Aspekten begleitet. So schöpft meine Arbeit aus dem Reichtum symbolischer Formen der Tradition und der Natur auf der Suche nach den Spuren jener Erfahrungen von denen uns oft in schlichter und einfacher Weise erzählt wurde, und die uns die leuchtende Schwelle zum Göttlichen erahnen lassen.
Sul mio lavoro:
Dalla mia formazione classica nasce il mio spiccato interesse per i miti dell’antichità e la loro trasposizione nella cultura cristiana.
Quello che più mi affascina sono i luoghi fisici e ideali in cui l’esperienza del sovrannaturale avviene e il ritornare dell’immagine di un percorso di iniziazione, testimone dell’eredità italica preromana e dei misteri del vicino oriente trapiantati nella Roma classica, ritmato da simboli, forme e figure e che permetta la catarsi.
Uno di questi luoghi per eccellenza è il giardino, in particolare il giardino conventuale della cultura medioevale ma anche l’hortus conclusus che alcuni fra noi hanno saputo coltivare nell’anima. Il rapporto degli uomini con i loro giardini reali, dal semplice tracciare una demarcazione sul suolo, alle complesse creazioni di un’arte rappresentativa, ai giardini dei nostri tempi, rubati all’urbanizzazione, e con i giardini più celati, creati dall’immaginazione, ci indica quanto essenziale e magico sia il genio di questo luogo nella nostra storia.
L’idea del giardino fra arte, letteratura e religioni ha come comune denominatore la ricerca del possibile, del luogo felice da cui tutti siamo nati. La sua storia è la storia di un’utopia. Nello scegliere un giardino quale teatro del loro viaggio, molti mistici si sono avvalsi di simboli legati alla natura, radicati nella coscienza storica dell'uomo. Il giardino della mente e del cuore di cui essi ci parlano è il luogo felice dove eravamo, il perduto Paradiso, un paradiso da ricoltivare, in cui è sempre viva, insieme all'anelito spirituale, una componente tutta terrena, vitale e feconda.
Nel mio lavoro mi avvalgo pertanto di forme simboliche della tradizione e della natura per ricercare le tracce di un’esperienza la cui ineffabilità, presente e fondante nella cultura occidentale e nella letteratura mistica, in molti casi ivi raccontata in un modo semplice e umile, ci fa intravedere la splendente soglia del divino.
A ciò associo un forte interesse, derivatomi dai miei studi di architettura e dalla pratica della progettazione, per l’organizzazione dello spazio, per la grande decorazione di tradizione italiana e l’intervento artistico negli spazi urbani. Così il mio lavoro spazia da una pittura quasi intimista alla progettazione di sculture urbane e la concezione di interventi pittorici murali di grandi dimensioni, avvalendomi per questi scopi sia delle tecniche pittoriche cosiddette tradizionali, che coltivo con grande passione, tra cui l’affresco e il mosaico, sia di tecniche scultoree e multimediali.
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zum Werk in situ "Genius loci", Kunst im Fauler Bad,Freiburg 2017
Ganz besonderen Orten scheint ein „Geist“ inne zu wohnen, der wenn man so will, seelisch wirksam ist und diesen Ort über den Zustand des reinen ästhetisch-schönen hinaus und heraus hebt, der genius loci. Der lateinische Begriff bedeutet wörtlich übersetzt „der Geist des Ortes“. Mit Geist war ursprünglich in der römischen Mythologie ein Schutzgeist (Genius) gemeint, der neben religiösen Orten auch profane Bauten und Landschaften innewohnte. In der Tradition des monotheistischen Christentums wird der Begriff Geist allerdings anders definiert, und zwar als eine nicht genau zu bestimmende Spiritualität. In diesem Sinne bezeichnet genius loci die geistige Atmosphäre eines Ortes, die durch den Geist der Menschen geprägt sein soll, die sich dort aufgehalten haben oder noch aufhalten.*
Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach Authentizität – nicht nur in Menschen, sondern auch in der Landschaft. Die Tourismusindustrie versucht mit großem finanziellen Aufwand diese Authentizität künstlich zu reproduzieren. Architekten, Stadtplaner und Landscape designers verwirklichen ihre Ideen oft wie am Fließband und bauen Häuser, Plätze und Stadtparks ohne auf die Stimmung, auf die Geschichte, in einem Wort auf die Kultur eines Ortes ihre Aufmerksamkeit zu richten. So beschreiten wir und bewohnen wir heute Orte, die gar keinen inspirierenden und schützenden Geist mehr zu haben scheinen.
Um wirklich authentisch zu sein, müssen sich aber Orte und Regionen auf die Suche nach ihrem Kern begeben. Den genius loci eines Ortes oder einer Region zu suchen, bedeutet die Wiederentdeckung der ursprünglichen Information des Ortes, seine fundamentalen Charakteristiken, seine Werte, seine eigene Persönlichkeit.** Die Palette dessen," so der Philosoph Robert Kozljanic „ was genius loci sein soll, reicht dabei von der rein metaphorischen und rhetorischen Bedeutung des Wortes über die geschichtliche eines an einem Ort erscheinenden „Zeitgeistes“ und eines soziokulturell konstruierten „Ortsgeistes“, ferner über die Bedeutungen von ökologischen, ästhetischen und synästhetischen Qualitäten von Orten bis hin zu ortsgebundenen „Energiefeldern“ und „ortsansässigen“ Naturgeistern“.
Er ist auf jeden Fall der Kern des Ortes. Seine Seele. Da fühlen wir uns wohl.
So habe ich einen kleinen, goldenen genius loci, aus dem so viel Energie und Inspiration, hier in Form von Kraftlinien und Farben ausgehen mit einem WECK-Glas geschützt.Denn es gilt ihn, davon bin ich überzeugt, mit Muse zu erkennen und für die zukünftige Zeit zu bewahren.
* "Genius Loci - Der Geist des Ortes" Ausschreibungstext SMACH, Constellation of art, culture & history in the Dolomites, 2013
** Manfred Kohl, "Genius Loci in Destinationen, Tourismuspreesse, 22. Februar 2017